PRO BAHN - Ihr Fahrgastverband

Archiv 2009

14.12.2009

Verspätungsärger im Lammetal bald behoben?

[Pressemitteilung]

Seit dem Ende der Herbstferien erleben Bad Salzdetfurther Schüler, die mit der eurobahn um 7.01 Uhr nach Hildesheim zur Schule wollen, fast jeden Tag dasselbe Bild: Die eurobahn kommt statt 7.26 Uhr 7 - 12 Minuten verspätet in Hildesheim Hbf an. „Das bedeutet für Bad Salzdetfurther Schüler eine deutliche Verspätung im Unterricht”, sagt Björn Gryschka von Pro Bahn, „denn die Schulbusse zu entfernteren Schulen fahren bereits um 7.35 Uhr ab. Das ist bei Verspätungen ab 6 Minuten nicht mehr zu schaffen.”

Eine Behebung des Verspätungsproblems scheint jetzt in Sicht: „Ursache für die Verspätung der eurobahn ist die dauernde Verspätung wegen ausgefallener Neigetechnik des DB-Zuges von Halle nach Hannover, der ab Groß Düngen unmittelbar vor dem Schülerzug aus Bad Salzdetfurth fahren soll”, erläutert Gryschka, „nach unserer Kenntnis soll ab 10.01.2010 ein Notfahrplan für die Bahnstrecke Halle - Hannover die geringere Höchstgeschwindigkeit der Pendolinos berücksichtigen und damit auch die eurobahn wieder pünktlich verkehren können.” Generell werden auch die Züge in anderen Zeitlagen zwischen Halle und Hannover durch den Notfahrplan angepasst, allerdings sind die bisherigen Pünktlichkeitsprobleme zumindest im Hildesheimer Bereich nur am frühen Morgen gravierend.

Pro Bahn würde es begrüßen, wenn schon kurzfristig für die letzten Schultage diesen Jahres wieder reguläre Verhältnisse hergestellt würden und der Bad Salzdetfurther Schülerzug ab Groß Düngen Vorrang vor dem DB-Zug aus Halle bekäme. Spätestens ab 10.01.2010 müsse die Pünktlichkeit der eurobahn aber wieder gewährleistet sein, fordert Gryschka.


12.12.2009

Busärger im Lammetal

[Pressemitteilung]

Im Lammetal soll an Samstagen künftig bereits um 21.37 Uhr die letzte Verbindung ab Hildesheim nach Bodenburg verkehren. Seit 2 Jahren gibt es gute Bahn- und Busverbindungen ins Lammetal bis in den späten Abend - an 7 Tagen in der Woche. Tagsüber verkehrt die eurobahn stündlich, montags - samstags fährt bisher als letzte Verbindung um 22.20 Uhr ab Hildesheim ein Linienbus der RVHi sogar bis Lamspringe, sonntags fährt um 22.37 Uhr die eurobahn.

Björn Gryschka von Pro Bahn: „Seit die eurobahn nach Bodenburg fährt, wird die Bus-Spätverbindung ganz selbstverständlich im eurobahn-Fahrplan quasi ”zur Abrundung” mit aufgeführt. Der Kombitarif ermöglicht dem Fahrgast die flexible Wahl der Verbindung. Nun streicht die RVHi diese Verbindung ersatzlos - obwohl sogar die neuen eurobahn-Fahrpläne mit dem gewohnten Spätbus schon gedruckt sind.” Pro Bahn vermißt bei dieser Maßnahme ein Konzept: „Der Freizeitverkehr gerade in den Wochenendnächten ist stärker als unter der Woche. Auch in Hildesheim verkehrt der Stadtverkehr am Wochenende länger. Selbst auf den RVHi-Linien Richtung Hoheneggelsen und Söhlde gibt es ein spätabendliches Busangebot, das speziell auf das Wochenende ausgerichtet ist. Warum soll also ausgerechnet im Lammetal zum Wochenende das Angebot zurückgenommen werden und eine ärgerliche Lücke für die letzte Fahrmöglichkeit von Hildesheim am Samstagabend entstehen?”, ärgert sich Gryschka.


02.12.2009

Ausflugsfahrt nach Nürnberg

Am 28.11.2009 konnte Pro Bahn gut 80 Teilnehmer zur diesjährigen Adventsfahrt zum Nürnberger Christkindlesmarkt begrüßen. Das eigentlich beabsichtigte Chartern eines Sonderzuges für diese Fahrt konnte leider nicht realisiert werden, da die hierfür erforderliche Mindestteilnehmerzahl erstmals nicht erreicht wurde. So buchten wir spontan eine Gruppenfahrt im planmäßigen ICE und erreichten nach nur 3 Stunden Fahrt pünktlich die Frankenmetropole.

Zunächst wurde den interessierten Teilnehmern eine Führung im DB-Verkehrsmuseum mit dem Schwerpunkt ”Die Eisenbahn zur Zeit des Nationalsozialismus” angeboten. Hier wurde sehr anschaulich erläutert, wie die damaligen Machthaber das auch Verkehrsmittel Eisenbahn für ihre politischen Pläne instrumentalisierten. Anschließend bestand Gelegenheit sich auf dem weltberühmten Weihnachtsmarkt bei Lebkuchen, Glühwein und den bekannten ”Drei in a Weckle” (3 Nürnberger Rostbratwürstchen im Brötchen) zu stärken. Auch Deutschlands erste ferngesteuerte U-Bahn ohne Triebfahrzeugführer stieß bei einigen Teilnehmern im Nürnberger Untergrund auf großes Interesse.

Am frühen Abend traten wir dann (ein wenig erschöpft) den Heimweg an und erreichten pünktlich wieder die Heimatbahnhöfe Alfeld und Hildesheim.

06.10.2009

Bleiben Bantelner auf dem Bahnsteig zurück?

[Pressemitteilung]

metronom in Banteln
Hier am Bahnübergang könnte der provisorische Bahnsteig gebaut werden

Der Fahrplanwechsel am 13.12.09 wird für die Bantelner eine unerfreuliche Überraschung bieten: Etwa jeder zweite Metronom fährt ab dann in ihrem Bahnhof durch. Der Fahrgastverband Pro Bahn meint, dass ein provisorischer Bahnsteig für die Züge nach Göttingen Abhilfe schaffen könne.

Nach Informationen von Pro Bahn soll der neue Fahrplan seinen zwingenden Grund in der Begegnung zweier Metronom-Züge in Banteln haben. „In der jetzigen Bahnsteigsituation - der Bahnsteig Richtung Göttingen kann nur über einen ebenerdigen Übergang erreicht werden - darf aus Sicherheitsgründen nur ein Zug in Banteln halten. Außerdem wird bei Halt von Zügen Richtung Göttingen zusätzlich das Gleis nach Hannover gesperrt, damit aussteigende Fahrgäste nicht von durchfahrenden Zügen gefährdet werden können”, erläutert Björn Gryschka von Pro Bahn.

Nach derzeitigen Planungen soll bis Dezember 2011 ein neuer Bahnsteig westlich der Gleise für die Züge nach Göttingen errichtet sein. Ab dann wären die Zughalte voneinander unabhängig möglich. Volle zwei Jahre lang sollen die Bantelner bis dahin jedoch auf ihren seit über 5 Jahren gewohnten Stundentakt nach Hannover und Göttingen verzichten. Gryschka: „Hier werden die Bantelner Fahrgäste, die in den letzten Jahren dank der neuen Metronom-Züge gewonnen wurden, unnötig und viel zu lange belastet. Zudem ist der Fahrplan sehr unregelmäßig. Manche Züge halten montags - freitags, am Wochenende aber fahren sie durch, andere halten nur sonntags nicht. Gehen die Uhren am Wochenende anders?”

Für den Fahrgastverband ist unverständlich, warum durchfahrende Züge Richtung Hannover von Alfeld bis Elze 11 Minuten Fahrzeit benötigen, Züge mit Halt in Banteln aber nur 10. Auch weiterführende Anschlüsse in Kreiensen würden trotz Halt in Banteln immer noch erreicht.

Pro Bahn fordert deshalb, für die Züge Richtung Göttingen ein Provisorium zu errichten: „Bahnsteige aus Holz sind schnell zu errichten und in der Region Hildesheim durchaus bekannt. Erst in der letzten Woche wurde auf dem Hildesheimer Hauptbahnhof nach 9 Monaten Bestand ein Holzbahnsteig durch eine endgültige Konstruktion ersetzt. Mit dem neuen Bahnsteig wäre die Einschränkung für die Bantelner auf die tatsächliche Bauzeit des endgültigen Bahnsteiges - etwa 3 - 4 Monate im Herbst 2011 - beschränkt. Es scheint also noch Spielraum zu Gunsten der Fahrgäste vorhanden zu sein, der mit etwas Phantasie und geringen Kosten für das Provisorium zu nutzen sein sollte”, so Gryschka.

Nachtrag: Wie sich am 08.10.09 herausgestellt hat, ist nach Angaben der LNVG die Realisierung des endgültigen Bahnsteiges bereits für Herbst 2010 geplant. Trotzdem verbleiben 12 Monate, in denen der Bantelner Fahrgast sehr genau in den Fahrplan schauen muss, will er nicht unverhofft an seinem Zielbahnhof durchfahren. Wir meinen: Dafür lohnen sich die Kosten für einen provisorischen Bahnsteig trotzdem.


09.08.2009

Vorrang für Güterzüge - Aus für metronom-Taktverkehr?

[Pressemitteilung]

Ob der metronom in 5 oder 10 Jahren noch immer so erfolgreich wie derzeit durch das Leinetal rollen wird, ist nach Ansicht des Fahrgastverbandes Pro Bahn höchst unklar. „Erst im Mai hatte Dr. Carsten Hein, Geschäftsführer von Metronom in Alfeld von erheblichen Fahrgastzuwächsen berichtet und zum Jahresende die Verstärkung der metronom-Züge um einen Wagen angekündigt”, sagt Björn Gryschka von Pro Bahn, „doch die derzeitige Schienennetzplanung gefährdet unseres Erachtens den langfristigen Erfolg des Taktverkehrs erheblich.” Güterzüge aus den Seehäfen ließen die Strecke schon bisher immer wieder an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen und beeinträchtigten so die verlässliche Durchführung des Personenverkehrs. „Der Güterverkehr wird mit Anziehen der Konjunktur wieder zunehmen. Zusätzlich räumt der kürzlich beschlossene „Europäische (Güter-) Korridor Stockholm - Hamburg - München - Neapel” den Güterzügen explizit Vorrang vor anderen Verkehren ein.” Bis 2020 ist der Korridor zu realisieren.

Damit kann es künftig geschehen, dass Personenzüge wie metronom nur noch zu Zeiten verkehren dürfen, die der Güterverkehr gerade nicht beansprucht. Das kann weiter einen angenäherten Stundentakt bedeuten, aber auch deutliche Abweichungen um 15 oder 20 Minuten sind denkbar. „Damit werden Anschlüsse an den Unterwegsbahnhöfen wie z. B. Elze, Kreiensen oder Göttingen Zufall. Bei Umsteigern können sich die Fahrzeiten schnell um eine Stunde verlängern”, meint Gryschka.

In dieser Situation plant die DB Netz AG nun nicht etwa den Ausbau der Streckenkapazität, das Gegenteil ist der Fall. Bereits im Februar 2009 hatte die Deutsche Bahn in Freden das Überholgleis Richtung Norden abgebaut, nun ist dasselbe mit dem Überholgleis Richtung Süden geplant. Auch wenn gleichzeitig durch zusätzliche Signale die Zugfolgeabstände auf der Strecke etwas verkürzt werden, verringert sich die Kapazität doch um 1,2 Prozent, wie aus einem Schreiben des Eisenbahnbundesamtes hervorgeht.

Unverständlich ist für den Fahrgastverband auch, warum vor diesem Hintergrund das Eisenbahnbundesamt die Maßnahme genehmigt hat. In einer Bekanntmachung schreibt es, dass „die Leistungsfähigkeit der Strecke insgesamt nur in moderatem Umfang berührt” sei. „Die Reduzierung um 1,2 % mag zwar in der unmittelbaren Zukunft noch nicht erheblich sein, aber schon jetzt werden z. B. defekte Fahrzeuge unweigerlich zu Zugstaus führen. Bei Gegenverkehr nützen auch die verbleibenden Fredener Weichen zum Wechsel auf das Gegengleis wenig.”

Dass es aber in wenigen Jahren zu Problemen für den Personenverkehr komme, befürchtet auch metronom. Am 14.02.09 hatte Dr. Hein in der Hildesheimer Allgemeinen Zeitung erklärt, dass mehr Güterverkehr und weniger Infrastruktur nicht zusammenpassten. Wenn der Güterverkehr künftig Vorrang erhalte, könne dies zum Problem werden. „Ich sehe hier auch die örtlichen Bundes- und Landtagsabgeordneten gefordert, sich für den Erhalt des von vielen Bewohnern genutzten Bahnangebotes einzusetzen”, so Gryschka abschließend.


25.06.2009

Sonntags mehr Züge nach Bad Salzdetfurth

Ab dem 28.06.2009 erweitert die eurobahn den Fahrplan zwischen Hildesheim und Bodenburg: Sonntags fahren die Züge von mittags bis abends genauso wie an den Wochentagen stündlich. Außerdem werden das Solebad und die Gastronomie in Bad Salzdetfurth für Bahnfahrer ermäßigte Preise anbieten. [...]

Download: Presseerklärung (PDF-Datei), Presseerklärung (DOC-Datei)


28.05.2009

Pro Bahn schreibt für metronom

Pro Bahn-Vorstand
Bei der Jahreshauptversammlung im Fagus-Werk in Alfeld wurden sie im Pro Bahn-Vorstand wiedergewählt: Nils Könnecke (Östrum), Björn Gryschka (Bodenburg), Holger Klages (Hildesheim) und Uwe Helbig (Lamspringe).

Anlässlich der Jahreshauptversammlung von Pro Bahn Braunschweig-Hildesheim bot der Geschäftsführer der metronom Eisenbahngesellschaft, Dr. Carsten Hein, den Fahrgastvertretern an, künftig regelmäßig in der Kundenzeitschrift über aktuelle Bahnthemen zu schreiben. Dr. Hein: „Wir wollen unseren Kunden nicht nur Informationen über metronom oder touristische Tipps bieten, sondern möchten auch unabhängige Dritte zu Wort kommen lassen. Von Pro Bahn sind wir hohe Fachlichkeit gewohnt. Die Meinungsvielfalt unserer Kunden bringt unser Unternehmen voran.”

Der wiedergewählte Pro Bahn-Vorsitzende Björn Gryschka aus Bad Salzdetfurth zeigte sich erfreut: „Wir schätzen metronom seit 4 Jahren in unserer Region als modernes und kundenfreundliches Unternehmen. Erst jüngst hat metronom gezeigt, wie es die Lücke, die der Abschied des Intercity aus dem Leinetal hinterlässt, durch höhere Geschwindigkeit zumindest reduzieren kann.” Pro Bahn will die neue Präsentationsmöglichkeit nutzen, um den Fahrgästen zwischen Hannover und Göttingen vierteljährlich die Aktivitäten des Vereins und Stellungnahmen zu aktuellen Bahnthemen zu präsentieren.


27.05.2009

Bahnzukunft im Leinetal

Bei einer Informationsveranstaltung des Fahrgastverbandes Pro Bahn in Alfeld informierte der Geschäftsführer der metronom Eisenbahngesellschaft, Dr. Carsten Hein, über die Veränderungen zum nächsten Fahrplan. Metronom werde im Rahmen der Möglichkeiten versuchen, den Wegfall der IC-Linie Göttingen - Alfeld - Hannover zum Teil zu kompensieren. Dafür sei vorgesehen, die Züge nördlich von Nordstemmen um 6 Minuten zu beschleunigen, weil in Barnten, Rethen, Laatzen und Hannover Bismarckstraße künftig nicht mehr gehalten werde. Die bisherigen Fahrgäste aus dem Leinetal zu diesen Bahnhöfen haben dann die Möglichkeit, in Sarstedt mit jeweils ca. 11 Minuten Übergang auf die S-Bahn von/nach Hannover umzusteigen. Damit ist u. E. gut zwischen dem Interesse der (meisten) Pendler, schnell nach Hannover zu gelangen, und dem Interesse der (wenigeren) Fahrgäste, ohne Umweg den Bereich Hannover Süd zu erreichen, abgewogen worden.

Voraussichtlich würden die metronom-Züge künftig mit 6 statt bisher 5 Wagen verkehren. Soweit, so gut. Zum Bedauern von Pro Bahn kündigte metronom jedoch auch an, dass in Banteln aus fahrplantechnischen Gründen nur noch jede 2. Stunde gehalten werde. Dieser Zustand resultiere aus der bisherigen Situation mit einem historischen Mittelbahnsteig: Bei Halt eines Zuges Richtung Süden sei das Gegengleis aus Sicherheitsgründen gesperrt. Voraussichtlich erst im Jahr 2011 wird ein neuer Außenbahnsteig in Banteln verfügbar sein, so dass die Bantelner und Gronauer Pendler offenbar solange verzichten sollen.

Darüberhinaus stelle metronom seine Strategie zur Einführung eines möglichst bundesweiten Alkoholverbotes in Nahverkehrszügen vor. Alkoholverbot bedeute dabei nicht, Taschen zu kontrollieren oder „angeheiterte Fahrgäste” nicht mitzunehmen. Vielmehr wolle das Unternehmen etwas gegen die überhand nehmende „Druckbetankung” von Jugendlichen auf dem Weg zur Diskothek und vor allem trinkende Fußballfans unternehmen. Jeder, der in metronom-Zügen ab Anfang 2010 Alkohol trinke, müsse mit einem Eingreifen der dafür verstärkten Zugbegleitungskräfte rechnen. Dr. Hein verwies auf das seit 2003 beim Unternehmen konsequent durchgesetzte Rauchverbot, das seit 2007 bundesweit in allen Zügen gelte und nicht mehr diskutiert werde.

Nachstehend der Beitrag des Fahrgastverbandes Pro Bahn an diesem Abend. In seinem Grußwort hatte außerdem Bürgermeister Bernd Beushausen die Bedeutung der Bahnstrecke für Alfeld und das Leinetal betont und die Bemühungen der örtlichen Bürgermeister für die Bahnverbindungen im Leinetal dargestellt.

Download: Redetext (PDF-Datei)


16.05.2009

Bringt Konjunkturprogramm Bahnfahrgäste weiter?

[Pressemitteilung]

Immer wieder beklagen Fahrgäste selbst bei der neuen S-Bahn nach Hannover mangelnde Information im Verspätungsfall. Personell besetzt sind die kleinen Stationen im Landkreis wie Algermissen, Banteln oder Bodenburg schon lange nicht mehr. Die Bahn wirbt aktuell mit der Anzeige der Verspätungslage ihrer Züge im Internet. Doch was nützt diese Art Info, wenn der Fahrgast schon auf dem Bahnhof steht und der Zug nicht kommt?

Der Fahrgastverband Pro Bahn kritisiert schon seit längerer Zeit das Informationsmanagement der Deutschen Bahn. „Im Zeitalter von Internet, PDA, Handy und Co. ist heute die Information über Verspätung bzw. andere Zugverbindungen durchaus bei vielen Bahnmitarbeitern verfügbar - aber wie gelangt sie auf kleinen Bahnhöfen an den Kunden? Auf den diesen Bahnhöfen gibt es bisher ausschließlich akustische Information über Lautsprecher, bedient vom Stellwerk oder auch aus per Telefonleitung aus der Ferne. Allerdings wird diese Information auch gelegentlich vergessen”, meint Björn Gryschka, Sprecher von Pro Bahn.

Im Rahmen des Konjunkturprogramms scheint nun Abhilfe für 9 Landkreisbahnhöfe in Sicht zu sein. Darin enthaltene sog. „Dynamische Schriftanzeiger” versprechen, die bahnintern vorhandenen elektronischen Informationen nun direkt dem Kunden auf dem Bahnhof zugänglich zu machen. Dabei handelt es sich um Displays, wie man sie von vielen Bushaltestellen kennt. Die Daten werden per SMS von einem Großrechner an DB-Mitarbeiter und per GSM an die Displays versandt, sodass Fahrgäste und Bahnpersonal über den gleichen Informationsstand verfügen. Künftig sollen die Informationen über ein Akustikmodul im DSA auch über Lautsprecher ausgegeben werden. Gryschka: „Dies wäre ein bedeutender Zuverlässigkeitsgewinn bei der Information der Fahrgäste auf den kleinen Stationen. Wir freuen uns, wenn die Geräte nun bald zum Einsatz kommen.”


04.05.2009

Metronom-Vortrag: Bahnzukunft im Leinetal

[Pressemitteilung]

Auf Einladung des Fahrgastverbandes Pro Bahn wird Herr Dr. Carsten Hein, Geschäftsführer der metronom Eisenbahngesellschaft in Uelzen, am Mittwoch, 27.05.09, über drei Jahre Metronom-Verkehr zwischen Göttingen und Hannover referieren. Dabei wird er auch auf die weitere Entwicklung des Bahnverkehrs in Alfeld eingehen. Denn ab 2010 werden neben den metronom-Zügen nur noch 3 statt bisher 18 Intercity-Züge der Deutschen Bahn durch das Leinetal fahren.

Björn Gryschka, Regionalvorsitzender von Pro Bahn Braunschweig-Hildesheim: „Wir erhoffen uns an diesem Abend Angaben aus erster Hand über die Entwicklung des Bahnverkehrs in der Region. Alle bahninteressierten Bürgerinnen und Bürger sind herzlich eingeladen, sich an diesem Abend zu informieren. Nach dem Vortrag von Herrn Dr. Hein besteht die Möglichkeit, Fragen an den Referenten zu richten.”

Der Vortrag beginnt um 19 Uhr im Veranstaltungssaal der Firma Fagus-Grecon in Alfeld, Hannoversche Str. 58.


14.04.2009

Skurrile Ansagen im metronom

Mal eine originelle Idee, wie Fahrgäste bei Laune gehalten werden: In den metronom-Zügen wird die gewohnte Haltestellenansage: „Nächster Halt: Sarstedt” gelegentlich mit Comedy-Einlagen von Promis aufgepeppt. In Sarstedt beschwerte sich „Dieter Bohlen” darüber, dass er „doch in Tötensen wohne, jetzt einen Fototermin in Malle hätte, keinesfalls aber nach Sarstedt” müsse. In Nordstemmen warnte „der Martin” davor, dem Schloss Marienburg bzw. Prinzessin Caroline zu nahe zu kommen, weil ihr Mann so ein „Schirmschen” hätte. In Elze schwärmte „Edmund Stoiber” , direkt im „Hbf Elze in den Hbf einsteigen” zu können (Persiflage auf eine verunglückte transrapid-Rede von Stoiber), Peter Maffay empfahl das Bantelner Naturbad, weil man hier „noch wachsen” könne. Schließlich waren sich Agent Scully und Agent Mulder sicher, dass in Alfeld „die Wahrheit irgendwo da draußen” zu erwarten sei. Die Hörproben wurden im Zug mitgeschnitten.

Effekt im Zug: Die Fahrgäste warten gespannt auf die nächsten Durchsagen. Mehrere schneiden die Ansagen auf dem Handy mit und spielen sie anschließend deutlich amüsiert ab. Die leichte Verspätung des Zuges ist kein Thema, es herrscht eine entspannte Atmosphäre. „Gerade im Angesicht der derzeitigen Debatte zu Alkohol im Zug eine originelle Idee, eventuelle Spannungen in Lachen aufzulösen. Zudem eine sehr originelle Ortswerbung wie im Falle Nordstemmen und Banteln. Die Aufmerksamkeit ist gewiss”, meint Björn Gryschka von Pro Bahn.

[Hörproben auf der Seite der Hildesheimer Allgemeinen Zeitung]


24.02.2009

Mit dem Bahnbus zum Rodelblitz

Historischer Bahnbus
 
Sonderzug Rodelblitz

Gut 100 Teilnehmer konnte Pro Bahn an 2 Terminen im Februar zu seiner ersten Thüringen-Rundfahrt begrüßen.

Nach der Ankunft in Göttingen mit dem metronom stiegen die Teilnehmer für die anschließende Strecke bis Eisenach in einen gecharterten Schienenersatzverkehr um, der von den Omnibusfreunden Göttingen mit einem historischen Bahnbus aus den 80er Jahren gefahren wurde. Durch das idyllische Werratal und vorbei an einem original erhaltenen Grenzzaun an der Landegrenze zu Thüringen wurde die Wartburgstadt erreicht. Von dort ging es im historischen DDR-Reichsbahnzug „Rodelblitz”, gezogen von einer Dampflok der BR 41, hinauf auf die tief verschneiten Höhen des Thüringer Waldes nach Zella-Mehlis. Nach einer Mittagspause bei regionalen Spezialitäten ging es im modernen Regioshuttle-Treibwagen der Südthüringen-Bahn zunächst nach Erfurt, wo Zeit zum Besichtigen des neunen ICE-Bahnhofs bestand. Anschließend führte die Route über Mühlhausen und vorbei an der Quelle der Leine in Leinefelde durch das Eichsfeld über Göttingen zurück in den heimischen Landkreis Hildesheim.

An beiden Tagen haben die Teilnehmer so 5 verschiedene Bahnunternehmen, eine beeindrucken Dampfzugfahrt sowie eine spannende Busfahrt im fast vergessenden Nahverkehrs-Ambiente der 80er Jahre kennengelernt.


12.02.2009

Pro Bahn befürchtet Zugstau im Leinetal

metronom in Freden
Metronom auf Gleis 6 in Freden

Die Deutsche Bahn Netz AG wird am Wochenende 21. - 23.02.09 in Freden die Weichen des bisherigen Bahnsteiggleises 6 ausbauen. Eine ähnliche Maßnahme ist für den bisherigen Überholbahnhof Godenau nördlich von Alfeld vorgesehen. „Damit werden die Reserven für eine flexiblen Zugbetrieb im Leinetal unverantwortlich reduziert”, kritisiert Björn Gryschka vom Fahrgastverband Pro Bahn. Zwar halten die metronom-Züge im Regelfall an Gleis 2 am selben Bahnsteig gegenüber. Doch im Fall von Verspätungen wird Gleis 6 zum Beispiel genutzt, um den metronom-Zug vom Intercity überholen zu lassen. „Ohne das Ausweichgleis muss jetzt der metronom mindestens bis Alfeld weiter vor dem Intercity fahren”, erklärt Gryschka.

Noch stärker seien die metronom-Fahrgäste selbst von diesem Weichenausbau betroffen: „Häufiger als die eigene Überholung durch den verspäteten Intercity gibt es den Fall, dass verspätete Güterzüge auf Gleis 6 geparkt werden, um metronom eine zuverlässige und pünktliche Fahrt zu ermöglichen. Muss der metronom kilometerweit hinter einem Güterzug hinterherbummeln, ist der Anschluss an die eurobahn Richtung Hildesheim schnell verpasst.”

Besonders unverständlich ist für Pro Bahn die strategische Planung der DB Netz AG: „Der Hinterlandverkehr der Nordseehäfen hat in den letzten Jahren auf der Schiene extrem zugenommen. Niemand bestreitet, dass diese Entwicklung in der aktuellen wirtschaftlichen Lage vielleicht gebremst, aber keinesfalls umgekehrt wird. Die Nord-Süd-Strecke Hannover - Göttingen spielt im Zulauf und in der Abfuhr der Wirtschaftsgüter eine zentrale Rolle. Diese Fehlentscheidung der DB Netz AG zeigt erneut deutlich, dass die Bundesregierung ihre Aufgabe als (dauerhafte) Eigentümerin der DB Netz AG dringend aktiver wahrnehmen und solch widersinnige und schädliche Kapazitätsreduzierungen verhindern muss”, so Gryschka abschließend.


06.02.2009

Schnelle Bahnverbindungen von Hildesheim-Itzum nach Hannover

Nicht nur die seit 14. Dezember 2008 verkehrende S-Bahn bietet schnelle und komfortable Verbindungen nach Hannover. Darauf weist der Fahrgastverband Pro Bahn hin. „Gerade für die Bewohner der Höhe und Itzums bieten sich seit dem Fahrplanwechel zahlreiche Möglichkeiten, mit nur einmaligem Umstieg nach Hannover zu gelangen”, erklärt Björn Gryschka, Vorsitzender von Pro Bahn Braunschweig-Hildesheim. Neben den S-Bahn-Zügen können die noch schnelleren Regionalexpress-Züge genutzt werden, die zum Teil am Ostbahnhof halten. Der Umstieg vom Stadtbus in den Zug nach Hannover ist dabei entweder an der Haltestelle Mendelssohnstraße/Ostbahnhof (Linie 4) oder Hauptbahnhof (verlängerte Fahrten der Linie 3) möglich. Ein Taschenfahrplan dieser Verbindungen kann heruntergeladen werden. Die Haltestelle „Itzum Hansering” ist dabei stellvertretend für die zahlreichen Itzumer Haltestellen der beiden Buslinien zu verstehen.

Zusätzlich zu den im Taschenfahrplan genannten Verbindungen bestehen über den ganzen Tag weitere Möglichkeiten, mit insgesamt zwei Umstiegen schnell nach Hannover zu gelangen. „Zudem bietet der Ostbahnhof Pendlern genügend Parkplätze. Monatskarten nach Hannover liegen preislich deutlich unter den Benzinkosten des eigenen Pkw”, so Gryschka abschließend.


06.01.2009

3 IC-Züge im Leinetal können Pendler nicht zufrieden stellen

IC im Leinetal
Noch fahren die IC im 2-Stunden-Takt im Leinetal

Die Deutsche Bahn hatte bereits im Sommer 2008 zugegeben, dass ab Fahrplan 2010 die bisherigen IC-Systemhalte im Leinetal Northeim, Kreiensen und Alfeld aufgegeben werden. Waren bisher 2 IC-Züge für Pendler aus dem Leinetal nach Hannover im Gespräch, so teilen DB und das Niedersächsische Wirtschaftsministerium mit, die DB werde insgesamt 3 IC-Züge (morgens 2x nach Hannover, nachmittags 1x zurück) auch im Jahr 2010 verkehren zu lassen. Die Aufrechterhaltung der 3 Intercityfahrten bedeutet für die Pendler Leinetal - Hannover gerade so eben die Beibehaltung des bisherigen Standards zu typischen Berufsverkehrszeiten im Jahr 2010. Ob und wie lange darüberhinaus allerdings diese 3 IC-Züge fahren werden, ist völlig offen. Björn Gryschka von Pro Bahn: „Ich sehe hier wieder einmal die berühmte ”"Salamitaktik”" der DB, die schon in den Jahren 1999 - 2001 zur scheibchenweisen Abschaffung der Interregiolinie Bad Harzburg - Nordsee geführt hatte.”

Für Pro Bahn sind weiterhin Verhandlungen mit längerfristiger Tragfähigkeit gefordert, weil Pendler für den IC z. B. zwischen Alfeld und Hannover ca. 30 Euro pro Monat mehr bezahlen müssen, aber auf dem Rückweg gerade noch einen einzigen IC-Zug zur Verfügung habe (bisher ca. 4 im erweiterten Berufsverkehr), für den der Aufschlag gerechtfertigt ist. Zwar gilt diese IC-Monatskarte auch in allen Metronom-Zügen, allerdings wäre für diese der Zuschlag nicht erforderlich. Voraussichtlich wird mancher Pendler so denken und für lediglich 3 Züge am Tag keinen Zuschlag mehr bezahlen, so dass die Besetzung der bisher nachfragestärksten 3 IC-Züge nachlassen wird. Pro Bahn fordert deshalb die zuschlagfreie Nutzung der IC-Züge im Leinetal zwischen Göttingen und Hannover. Nur so kann eine längerfristige Perspektive von einigen Jahren für diese Verkehre entstehen. Hier müsse das Land entsprechendes mit der DB aushandeln. Darüberhinaus ist mit Aufgabe von 15 von bisher 18 Halten jegliche Systemeinbindung in das IC-Netz verloren.

Gryschka: „Hier offenbart sich ähnlich wie vor 10 Jahren bei der Abschaffung des Interregios erneut der Webfehler der Bahnreform: Eigenwirtschaftliche Verkehre wie damals Interregio und jetzt Intercity verkehren so oft und so lange es ein Unternehmen für wirtschaftlich hält - ohne Rücksicht auf überörtliche Verknüpfungen. Wenn die Züge nicht mehr fahren, entstehen entweder Lücken oder das betroffene Land ist gefragt, mit Eigenmitteln Vergleichbares zu bestellen. Vor 10 Jahren sind viele Länder so verfahren. Jetzt ist jedoch die Verantwortung des Bundes für ein zu definierendes (und ggf. auszuschreibendes) Fernverkehrsangebot im gesamten Land gefragt. Alle Verantwortung nochmals auf die Länder abzuladen ist von diesen finanziell nicht leistbar.”


© 05.10.2011 / PRO BAHN Braunschweig-Hildesheim rv-bs-hi@niedersachsen.pro-bahn.de