PRO BAHN - Ihr Fahrgastverband

Archiv 2008

14.12.2008

Mit dem blau-gelben Zug zum Blauen Wunder

Metronom in Dresden

Am 6.12.2008 konnte Pro Bahn gut 400 Teilnehmer zu seiner 4. Sonderfahrt mit einer gecharterten Zuggarnitur begrüßen. Erneut stellte uns die Fa. Metronom aus Uelzen eine Zuggarnitur, bestehend aus 5 modernen Doppelstockwagen, zur Verfügung, um die Teilnehmer in gut 4 Stunden komfortabel von Hildesheim aus direkt nach Dresden an den Rand des Erzgebirges zu bringen. Dort bestand Gelegenheit zum Besuch des berühmten ”Striezelmarktes” im Herzen der Elbestadt. Daneben organisierte Pro Bahn auch die Möglichkeit einer Stadtbesichtigung mittels Sonderstraßenbahn. Hierbei ging es u.a. auch zum ”Blauen Wunder”, einer berühmten Stahlwerkbrücke über die Elbe im Osten der Stadt.

Am frühen Abend traten dann alle gemeinsam wieder die Rückreise an die Innerste an. Unterwegs stieg dann auch noch der Nikolaus zu und hatte für alle eine kleine Überraschung dabei. Pünktlich nach Fahrplan wurden dann Braunschweig, Hildesheim, Alfeld und Sarstedt wieder erreicht. Wir bedanken uns bei allen Mitfahrern für ihre Teilnahme an der Fahrt sowie bei metronom für die gewohnt professionelle Betreuung während der Reise.


04.11.2008

Fahrplanwechsel am 14.12.2008

[Pressemitteilung]

Bahnstrecke Hildesheim - Halle: Die Pendolino-Züge werden durch „bogenschnelles Fahren” zwischen Vienenburg und Halberstadt um 20 Minuten beschleunigt. Dadurch sinkt die Reisezeit Hildesheim - Halle von 3 Stunden auf 2 Stunden 40 Minuten. Dass es sogar noch erheblich schneller ginge, zeigt die letzte Verbindung des Tages um 21.09 Uhr nach Halle: Dieser Zug benötigt lediglich 2 Stunden und 12 Minuten bis Halle, da er den Umweg über Bad Harzburg auslässt. Durch die Verschiebung der Pendolino-Züge wegen der verkürzten Fahrzeit entstehen in Salzgitter-Ringelheim Richtung Salzgitter-Bad und Seesen jeweils 45 Minuten Wartezeit. Die Wartezeit sowie die Gesamtfahrzeit nach Halle könnte um 25 Minuten verkürzt werden, wenn künftig Bad Harzburg nicht mehr von den Halberstädter Pendolinos bedient wird.

S-Bahn Linie 3 nach Lehrte/Hannover: Die Fahrzeit sinkt gegenüber der heutigen Regionalbahn um 7 Minuten. In Lehrte verbessern sich die Anschlüsse an die S 7 nach Burgdorf/Celle um einige Minuten. Abends und sonntags fahren erheblich mehr Züge als bisher.

S-Bahn Linie 4 nach Sarstedt/Hannover - Bennemühlen: Die Fahrzeit sinkt gegenüber der heutigen Regionalbahn um 5 Minuten. In Hannover Hbf ist bequemes Umsteigen am selben Bahnsteig in die S 5 zum Flughafen Hannover möglich. In Bennemühlen werden weiterführende Anschlusszüge in die Heide erreicht.

Lammetalbahn: Der Schülerverkehr wird morgens verlässlicher, weil durch eine frühere Abfahrt 7.01 Uhr statt bisher 7.04 Uhr ab Bodenburg die Ankunft in Hildesheim um 3 Minuten früher liegt. Dadurch erreichen die Schüler besser die weiterführenden Schulbusse. Tagsüber beträgt die Reisezeit Bad Salzdetfurth - Hannover nur noch rund 1 Stunde und verkürzt sich somit um mehrere Minuten. Neu ist, dass die schnellen Reisezeiten jede Stunde verfügbar sind gegenüber nur wenigen schnellen Verbindungen bisher. Nachmittags verschieben sich die beiden bisherigen Abfahrten um 17.16 Uhr und 17.56 Uhr ab Hildesheim Hbf nach Bodenburg um jeweils 20 Minuten auf 17.36 Uhr und bieten damit guten Anschluss für Pendler aus Hannover. Somit besteht im Lammetal ab dem Vormittag ein durchgehender Stundentakt.

In Richtung Elze/Alfeld gibt es keine nennenswerten Änderungen, ebensowenig in Richtung Braunschweig.

Pro Bahn meint: Im Landkreis Hildesheim wird der Zugverkehr insgesamt erheblich aufgewertet. Zuallererst ist hier die S-Bahn zu nennen, aber auch weitere Regionalverbindungen Richtung Halberstadt - Halle und zwischen Hannover und Bodenburg werden verbessert. Der Wermutstropfen verpasster Anschlüsse in Salzgitter-Ringelheim kann auf Sicht durch das Auslassen von Bad Harzburg behoben werden.


01.10.2008

Protest gegen verkürzte Öffnungszeiten der Fahrkartenschalter

Fahrgäste und Gewerkschaften verteilen „Protestfahrkarten

Reisezentrum Hildesheim um 6.55 Uhr Protestaktion am Hauptbahnhof Hildesheim

(pb) Die verkürzten Öffnungszeiten der Fahrkartenausgabe in Hildesheim Hauptbahnhof wollen mehrere Hildesheimer Gruppen unter der Führung von Pro Bahn und DGB Hildesheim nicht unwidersprochen hinnehmen. Die Deutsche Bahn öffnet ab 01.10.08 montags - freitags erst um 7.30 Uhr ihre Schalter, statt wie bisher um 6.00 Uhr. „Damit grenzt die DB die Pendler sowie Reisenden der Früh-ICEs nach Frankfurt und Berlin vom Schalterservice aus. Eine Großstadt wie Hildesheim kann mit Öffnungszeiten einer Kleinstadt-Fahrkartenausgabe nicht zufrieden sein”, sagt Björn Gryschka von Pro Bahn, „in der gleich großen Stadt Wolfsburg z. B. werden weiterhin zumindest ab 7.00 Uhr Fahrkarten am Schalter verkauft.”

Durch die um insgesamt 11 Prozent verkürzten Öffnungszeiten verschlechtert sich der Service für Hildesheimer Bahnkunden erheblich. „Seit längerer Zeit schon ist morgens ohnehin nur ein Schalter besetzt, also das absolute Mindestmaß für den Kundenservice. Und dieser Mitarbeiter ist über 1,5 Stunden gut beschäftigt, kurz vor den Zugabfahrten entstehen sogar Wartezeiten.”

Zum Vergleich die alten und neuen (*) Öffnungszeiten:
  bis 30.09.08 ab 01.10.08:
montags - freitags 06.00 - 19.00 Uhr 07.30 - 19.00 Uhr*
samstags 07.00 - 16.30 Uhr 07.30 - 16.00 Uhr
sonntags 09.00 - 19.00 Uhr 10.00 - 19.00 Uhr

Ärgerlich für Pro Bahn ist weiterhin der Umstand, dass die Reduzierung bereits vor einigen Wochen beschlossen worden war, als der Bahnvorstand noch seinen Bedienungszuschlag beim Fahrkartenverkauf plante. „Das entlarvt den Bedienzuschlag unserer Meinung nach nachträglich als Farce. Angeblich gedacht zur Stützung der Fahrkartenausgaben, wurde trotzdem geplant, den Service stark zu beschränken. Alles bei der DB wird im Moment einer gewollten Börsenfähigkeit geopfert - zu einer Zeit, wo bereits viele Experten wegen der Bankenkrise vom Börsengang abraten. Der Fahrgast vor Ort will hierfür nicht die Zeche zahlen”, so Gryschka.

Pro Bahn fordert, die Öffnungszeiten der Kundennachfrage anzupassen. „Das bedeutet für uns mindestens eine Schalteröffnungszeit ab 6.40 Uhr, wenn viele Fahrgäste auf dem Weg zur Arbeit den Bahnhof betreten und die Nachfrage am Schalter merklich anzieht”, sagt Gryschka.

Pro Bahn wird mit den unterstützenden Gruppen in den nächsten Tagen "Protestfahrkarten" im Bahnhofsbereich an die Fahrgäste verteilen, um Unterstützung bei der Durchsetzung der Forderung zu finden.

Unterstützer dieser Aktion:
DGB, Gewerkschaft Transnet, Bündnis 90/Grüne, VCD - Verkehrsclub Deutschland

* Nachsatz: Offenbar hat der erste Presseartikel von Pro Bahn in der Hildesheimer Allgemeinen Zeitung vom 13.09.2008 bereits Wirkung gezeigt. Obwohl die DB per Aushang bereits rund 10 Tage eine neue Öffnungszeit zum 01.10.08 erst ab 7.30 Uhr angekündigt hatte, wird mit neuem Aushang seit dem 29.09.2008 eine Öffnungszeit ab 7.00 Uhr bekanntgegeben. Gryschka: „Wir sehen, dass sich die DB bewegt. Die Kundennachfrage beginnt jedoch bereits im Vorfeld des Pendlerzuges nach Hannover. Die Öffnungszeit muss deshalb also noch zumindest auf 6.40 Uhr vorverlegt werden. Wir werden deshalb unsere Protestfahrkartenaktion fortsetzen.”

Download: Protestfahrkarte (PDF, (200 kB)


11.09.2008

Bahn reduziert Hildesheimer Schalterangebot trotz „Bedienzuschlag”

Die Deutsche Bahn hat einen Bedienzuschlag für den Fahrkartenverkauf am Schalter angekündigt, angeblich, um den Erhalt der letzten 400 von vor wenigen Jahren noch 1000 Reisezentren zu sichern. Doch in Hildesheim zeigt sich zum 1. Oktober, dass das Gegenteil der Fall ist: „Die DB schränkt die Schalteröffnungszeiten zu diesem Datum um über 11 Prozent ein”, kritisiert Björn Gryschka vom Fahrgastverband Pro Bahn, „ein Fahrkartenverkaufsbeginn um 7.30 Uhr ist für eine Großstadt wie Hildesheim völlig unzureichend. Die morgendliche Reisewelle wird damit ignoriert, dutzende Menschen finden nun verschlossene Türen vor.” Nach Beobachtungen von Pro Bahn bilden sich vor dem heute meist einzigen Mitarbeiter zwischen 6 und 7 Uhr morgens immer wieder kleinere Warteschlangen. „Wenn aber ein Mitarbeiter schon gut ausgelastet ist, wäre die Entscheidung richtig, einen weiteren Mitarbeiter zusätzlich einzusetzen - anstatt die offenbar nachfragenden Kunden durch völlige Schließung zu verprellen. Wir fordern mindestens eine Berücksichtigung der Berufsverkehrszeiten, also eine Öffnung ab 6.30 Uhr.”

Wie gut solche nachfragegerechten Öffnungszeiten funktionieren, beweist die eurobahn-Agentur in Bad Salzdetfurth. Hier sind die Öffnungszeiten 7.00 Uhr bis 11.15 Uhr und 13.45 Uhr bis 16.15 Uhr auf die Abfahrtszeiten der Züge abgestimmt, so dass zur Verkehrsspitze immer die Möglichkeit zum Fahrkartenerwerb besteht. „Und im letzten Jahr wurden die Öffnungszeiten sogar ausgeweitet”, so Gryschka weiter. Wichtiger Aspekt sind für den Fahrgastverband auch die Abfahrtszeiten der ICE-Züge. „Der erste ICE verlässt Hildesheim bereits um 6.25 Uhr. Bisher berücksichtigen die Öffnungszeiten diese Abfahrt. Die neuen Zeiten machen es sogar für die Fahrt des ersten ICEs nach Berlin um 7.34 Uhr unmöglich, eine Fahrkarte zu erwerben.” Viel besser wäre es nach Ansicht von Pro Bahn, die Reisezentren zu Mobilitätszentralen auszubauen und zum Beispiel auch Fahrkarten für den Hildesheimer Stadt- und Regionalverkehr zu verkaufen. Die Bustickets muss man wie vor 40 Jahren im Tabakladen nebenan kaufen. Die DB verfügt über genügend kreative Mitarbeiter in Hildesheim, die gern mit individuellen Angeboten auf die Kunden zugehen würden. „Leider zeigen jedoch die Absicht, die Öffnungszeiten zu reduzieren, und im Bahnhofsneubau eventuell nur in die erste Etage zu gehen, ein deutliches Desinteresse an den Bedürfnissen der Kunden”, meint Gryschka.

Der Bedienzuschlag selbst bleibt für Fahrgäste eine Zumutung; mittlerweile gibt es verwirrende Differenzierungen. „Muss z. B. ein Schwerbehinderter, der für seinen nicht behinderten Sohn eine Fahrkarte am Schalter erwirbt, den Zuschlag zahlen oder nicht? Fährt der Sohn gar schwarz, wenn der Vater für ihn nicht den evtl. fälligen Bedienzuschlag bezahlt hat? Warum wird der Zuschlag zweimal, für Hin- und Rückfahrt fällig, wenn ich doch nur einmal bedient werde?” fragt Gryschka.

Akzeptabel ist für den Fahrgastverband allenfalls ein Anreizmodell, um Kunden, die das wollen, zum Kauf am Automaten oder im Internet zu motivieren. „Wir verdammen Automaten und Internet ja nicht generell. Für viele Kunden haben diese Möglichkeiten Vorteile, wie die Anteile der Vertriebswege zeigen. Die DB wird aber einsehen müssen, dass sie nicht alle Kunden in eine bestimmte Richtung zwingen kann, sondern die Kunden die Wahl behalten müssen.” Als die Bahncard 50 im Jahr 2003 abgeschafft wurde und alle Kunden ausschließlich Sparpreise nutzen sollten, hat die DB die Bahncard 50 nach Protesten 6 Monate später wieder einführen müssen.


12.08.2008

Preiserhöhung bei Busfirma Rizor

Sonderzug in Hildesheim Lieber selber fahren!

In diesen Tagen erhöht die Busfirma Rizor, Inhaber der Buslinie Hildesheim - Holle - Hackenstedt, ihre Fahrpreise um ca. 5 Prozent. Immerhin wird in diesem Zuge auf die bisherige, völlig antiquierte Fahrpreiserhebung für Kinderwagen verzichtet. „Bisher zahlten Eltern mit Kinderwagen bei der Firma Rizor pro Kopf den höchsten Kilometerpreis im Landkreis”,kritisiert Björn Gryschka von Pro Bahn.
Auch sonst ist bei der Firma Rizor offensichtlich eine langfristige Kundenbeziehung nicht oberstes Gebot. Wie sonst kann seit Jahren ein firmeneigener Bus mit derart aggressiver Autohauswerbung beklebt und im Schülerverkehr eingesetzt sein? „Schade, dass Busunternehmer hier so aktiv landläufige ÖPNV-Klischees bedienen. Sie dürfen sich dann natürlich nicht wundern, wenn die Busse außerhalb der Schulzeiten leer bleiben”, meint Gryschka.


10.07.2008

Pressemitteilung

Lammetalbahn dichter verknüpft

Der neue Fahrplan ab 14.12.08 bringt auf der Lammetalbahn Bodenburg - Hildesheim einige Verbesserungen. „Von der Einführung der S-Bahn nach Hannover profitiert auch der Südkreis”, meint Björn Gryschka von Pro Bahn. So sinkt auf der Lammetalbahn die Reisezeit z. B. von Bad Salzdetfurth nach Hannover von 63 bzw. 73 Minuten auf 57 bzw. 62 Minuten. Zeiten von unter einer Stunde wurden bisher nur von einzelnen Verbindungen im Berufsverkehr erreicht. Die neuen Fahrzeiten gelten an allen Tagen zu jeder Stunde. Meistens sind die Anschlüsse auf die RE-Züge nach Hannover ausgerichtet, im Berufsverkehr auch auf die S-Bahn.

Frühpendler aus dem Lammetal erreichen die Hildesheimer Innenstadt jetzt bereits um 6.29 Uhr und damit 20 Minuten früher als bisher. Hintergrund sind die geänderten Fahrzeiten der Regionalexpresszüge nach Hannover, die neu schon jede Stunde etwa zur Minute "40" in Hildesheim abfahren. Die weiteren Züge im Schülerverkehr werden geringfügig angepasst.

Neben diesen Änderungen im Verkehr nach Hannover und im Berufsverkehr gibt es noch einen neuen Anschluss vom ICE. Bisher verpassten ICE-Fahrgäste, die den letzten Zug nach Bodenburg nehmen wollten, diesen um 1 Minute. Hier wurde der Fahrplan angepasst, die Lammetalbahn wartet jetzt montags bis samstags auf den ICE um 21.32 Uhr aus Frankfurt bzw. sonntags um 22.32 Uhr. Diese kleine Änderung ist ein besonderer Pro Bahn-Erfolg, weil so auch die späte Rückkehr von Tages- oder Wochenendreisen nach Süddeutschland bis nach Bodenburg möglich wird.


28.05.2008

Pressemitteilung

Bahnprivatisierung zu Lasten der Region Hildesheim?

Die Deutsche Bahn will die Städte Alfeld und Elze im Jahr 2009 vom Intercity-Verkehr völlig abhängen. Auch in Hildesheim wird das ICE-Angebot reduziert - und zwar bereits ab dem 15. Juni 2008. Aus Sicht von Pro Bahn erreichen damit die ersten Auswirkungen der morgen im Bundestag zu beschließenden Bahnteilprivatisierung die Region Hildesheim. Pro Bahn-Vorsitzender Gryschka: „Natürlich ist die ICE-Linie Berlin - Frankfurt zur Zeit nicht in ihrer Substanz gefährdet. Allerdings wird mitten im Fahrplanjahr 1 ICE-Paar am Wochenende gestrichen: samstags ICE 697 um 20.23 Uhr von Berlin, sonntags ICE 974 um 7.34 Uhr nach Berlin.”

Von der Streichung in Randlagen ist auch die Umsteigeverbindung samstags von Leipzig nach Hildesheim betroffen: Intercity 2030 Leipzig ab 19.40 Uhr, Ankunft Hildesheim mit Umsteigen um 20.23 Uhr, verkehrt nicht mehr. Insgesamt lässt sich hier die unverhohlene Tendenz der teilprivatisierten DB AG ablesen, ein flächendeckendes und gut verfügbares Fernverkehrsnetz zu streichen - ohne auf infrastrukturelle Bedürfnisse größerer Regionen Rücksicht zu nehmen. „Die angebliche mangelnde Wirtschaftlichkeit des Interregios war vor fünf Jahren der Grund, ihn zwischen Hamburg und Göttingen in Intercityverbindungen umzuwandeln. Jetzt wird wieder mangelnde Wirtschaftlichkeit angeführt - dabei hat die DB erst gestern verkündet, 20 Millionen zusätzlicher Kunden im ersten Quartal 2008 befördert zu haben”, kritisiert Gryschka.

Als Ersatz taugen auf weiten Entfernungen Nahverkehrszüge nicht. „Sie erreichen weder die Reisegeschwindigkeit noch vielfach den Komfort des Fernverkehrs. Deshalb ist ein Angebot wie der Intercity mit ausgewählten Halten in der Region unverzichtbar”, so Gryschka weiter. Und die von der Bahn vage angekündigte Pendlerverbindung zwischen Alfeld und Hannover ab 2010 ist für ihn mit einem großen Fragezeichen behaftet: „Soll ich mir als Pendler den monatlichen Intercity-Zuschlag leisten, um damit täglich genau 1 Zug nutzen zu können?” Nach Überzeugung von Pro Bahn ist dieser Zug lediglich ein Alibi und wird nicht über eine Fahrplanperiode hinaus verkehren. Für ihn ist klar: „Die DB will die Intercity-Verbindung zwischen Hannover und Göttingen gänzlich streichen. Beschleunigt sie den Intercity auf ICE-Tempo, was sie angeblich plant, wirbt sie sich selbst Kunden aus dem teureren ICE ab. Zwischen Mannheim und München ist vor 5 Jahren die Parallelverbindung zum ICE eingestellt worden, um die Fahrgäste in den ICE zu drängen.”


16.03.2008

Lammetalbahn auf der Erfolgsspur

Pro Bahn ist mit der Betriebsführung der eurobahn in der Vergangenheit sehr zufrieden. Vor 2 Jahren gab es technische Probleme mit den Zügen, was zu Verspätungen führte, das ist aber behoben und die eurobahn-Züge sind - abgesehen von übertragenen Verspätungen anderer Züge - sehr pünktlich. Die Fahrgastzahlen sind erheblich gestiegen - das zeigt den Erfolg der eurobahn. Beachtlich auch die eurobahn-Agentur in Bad Salzdetfurth, neben nur noch 3 DB-Fahrkartenverkaufsstellen in den Bahnhöfen des Landkreises.

Wünsche für die Zukunft hat Pro Bahn natürlich trotzdem: „Schön wäre ein Teppich im Eingangsbereich der Züge, der die Sauberkeit im Zug bei nasser Witterung erheblich verbessert, oder Anschlusshinweise zu den Bussen im Lammetal, zu denen in Richtung Bockenem mal in Bad Salzdetfurth, mal in Bodenburg umzusteigen ist”, sagt Björn Gryschka. Neben solchen Kleinigkeiten, die sozusagen „aus der Portokasse” finanziert werden können, hat Pro Bahn aber auch noch konkrete Fahrplanwünsche. Ende des Jahres wird es zu Fahrplanverschiebungen durch die neue S-Bahn nach Hannover kommen. „Insbesondere morgens müssen die eurobahn-Züge daran angepasst werden, damit die gewohnten attraktiven Reisezeiten aus Bad Salzdetfurth erhalten bleiben”, betont Gryschka. Im Freizeitverkehr von Hannover ist überdies mit neuen Fahrgästen zu rechnen, für die auch am Wochenende der Kurort Bad Salzdetfurth leicht zu erreichen sein sollte. Gryschka: „Seit 2004 sind zusätzliche Züge an Sonntagen zu besonderen Veranstaltungen immer gut angenommen worden. Mit nur 2 - 3 zusätzlichen Zugpaaren wäre eine stündliche Anbindung Bad Salzdetfurths auch sonntagnachmittags - wie an den anderen 6 Nachmittagen der Woche - möglich. Die Zeit ist dafür jetzt reif - die gestiegenen Fahrgastzahlen haben ihrerseits eine solche begrenzte Angebotsausweitung verdient.”


20.02.2008

Mit Dampf zu Winterbraten und Klößen

Auch in diesem Jahr waren die bereits seit 8 Jahren angebotenen Harzrundfahrten wieder ein voller Erfolg.

Die insgesamt gut 250 Teilnehmer gelangten auf den vier angebotenen Fahrten zunächst über das Leinetal und den Südharz zum Städtchen Niedersachswerfen, wo in der örtlichen Bahnhofsgaststätte „Zur Harzquerbahn” traditionell deftiges, thüringer Mittagessen angeboten wurde. Anschließend ging es per Sonderbus zum Bahnhof "Eisfelder Talmühle", wo die über dem Tal liegenden Dampfwolken bereits vom bevorstehenden Start unseres Zuges quer über den Harz bis nach Wernigerode zeugten. Unterwegs konnte bei Glühwein und Bratwurst am Bahnsteig das sog. "Wasserfassen" der Lok beobachtet werden. Ab Wernigerode befuhren wir den 1996 vollzogenen Schienenlückenschluss über Ilsenburg, Vienenburg nach Bad Harzburg. Von dort gelangten die Teilnehmer Goslar, Kreiensen, Alfeld zurück nach Hildesheim.

Den Fahrgästen wurde an diesen Tagen ein interessanter Einblick in den mittlerweile vielfältigen Anbietermarkt im Bahnverkehr geboten. So benutzten wir die planmäßigen Züge von nicht weniger als 5 verschiedenen Eisenbahnverkehrsunternehmen, wobei das Alter der Fahrzeuge (mit Ausnahme der Harzquerbahn) zwischen 5 und 1 Jahr lag und so den Teilnehmern ein attraktiver Schienenverkehr, auch für die Fläche, präsentiert werden konnte.

Eine kontrastreiche Fahrt durch wunderbare Landschaft mit leckerem Essen und zufriedenen Teilnehmern  ....... es war bestimmt nicht unsere letzte „Harzfahrt”!


© 17.05.2009 / PRO BAHN Braunschweig-Hildesheim rv-bs-hi@niedersachsen.pro-bahn.de